Uwe Israel, Michael Matheus (Hrsg.) |
Nur bei oberflächlicher Betrachtung erscheint das frühneuzeitliche Italien als ein durch und durch katholisches Land, lebten doch seit der Reformation auch Protestanten dort. Zu ihrer damaligen Situation existiert keine Gesamtdarstellung. Der vorliegende Band lädt nun mit Sondierungen zu einer vertieften interdisziplinären Diskussion über die Präsenz von Protestanten auf der Apenninenhalbinsel ein, die Teil eines religiösen und intellektuellen Formierungsprozesses sind, der seit dem 16. Jahrhundert hier ganz anders verlief als in Deutschland. Dazu bieten sich der Stadtstaat Venedig und die Stadt Rom besonders an: wegen ihrer grundsätzlichen Bedeutung für Italien und die christliche Welt, wegen ihrer traditionell vielfältigen Verbindungen ins nordalpine Reich und wegen der zahlreichen Fremden aus dem Norden dort. Über Venedig und Rom hinaus werden auch andere Städte in den Blick genommen, nicht zuletzt Universitäts- und Hafenstädte.