Das St. Nikolaus-Hospital in Bernkastel-Kues. Studien zur Stiftung des Cusanus und seiner Familie (15.-17. Jahrhundert).
Dem Hauptteil vorangestellt wird zunächst eine Untersuchung der rechtlichen Einbindung des Hospitals und seiner Beziehungen zur Kurie, zu den Erzbischöfen von Trier und Köln, zu den Visitatoren und zu den Superintendenten, den Schöffen von Bernkastel und Kues. Besondere Aufmerksamkeit soll auch den Motiven und dem Einfluß der einzelnen Mitglieder der Familie Crifftz, die dieses Hospital gemeinsam gründeten, zukommen.
Nach der Erörterung der Rahmenbedingungen steht zunächst die Frage nach dem Aufbau der Hospitalwirtschaft im Vordergrund: Umfang und Bedeutung der Besitzungen sowie eventuelle Erwerbsstrategien der Hospitalleitung werden in diesem Abschnitt erörtert.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Untersuchung der Bewirtschaftung des Hospitalbesitzes. Die Überlieferungslage ist sowohl in bezug auf den Eigenbau wie auch auf die Verpachtung von Besitzungen über den gesamten zu untersuchenden Zeitraum hinweg als gut zu bezeichnen. Besondere Aufmerksamkeit soll dem Weinbau zukommen, da Wein nicht nur im Alltag der Hospitalinsassen eine bedeutende Rolle spielte, sondern auch durch den Weinhandel ein beträchtlicher Teil der gesamten Einnahmen des Hospitals erzielt wurde. Ferner werden auch die Handelsbeziehungen insgesamt und ihre Bedeutung für die Hospitalwirtschaft in den Blickpunkt gerückt.
In einem weiteren Schritt wird das Leben im Hospital und die Zusammensetzung der Hospitalgemeinschaft untersucht. Die Visitationsprotokolle, die vor allem für das 16. und 17. Jahrhundert zahlreich überliefert sind, geben Aufschluß über die Einhaltung jener Bestimmungen, die Nikolaus von Kues am 3. Dezember 1458 für das Hospital erließ.
Auch Einzelaspekte des Alltagslebens, wie etwa die Frage nach Ernährung, Kleidung, Wein- und Bierkonsum, können aufgrund der günstigen Quellenlage thematisiert werden.