Regional vergleichende Sozialgeschichte des Adels vom Spätmittelalter zur Frühneuzeit – Die Rheinische Ritterschaft

Joachim Schneider

Helmschau (Begutachtung) der Wappen der Teilnehmer vor der Zulassung zum Turnier

Der Forschungsschwerpunkt widmet sich dem Ritteradel sowohl als sozialer Gruppe wie auch der exemplarischen Geschichte einzelner Geschlechter. Untersucht werden Dienstverhältnisse, Gruppenbildungen wie auch der soziale Zusammenhang durch Konnubium und die Einkommensverhältnisse sowie Ansätze der Ausbildung einer landschaftlich geprägten Gruppenidentität. Im Blickpunkt stehen insbesondere auch regionale Unterschiede im spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Reich zwischen dem 14. und dem späten 16. Jahrhundert. Die Forschungen zu den Regionen Franken, Altbayern und Sachsen werden fortschreitend auf die bisher noch wenig erforschte rheinische Ritterschaft ausgedehnt. Diese Forschungen verstehen sich zugleich als Beitrag zu einer allgemein vergleichenden Landesgeschichtsforschung.

Publikationen

Monographie

  • (Hg.): Kommunikationsnetze des Ritteradels im Reich um 1500, Stuttgart 2012 (Geschichtliche Landeskunde Bd. 69).
  • Spätmittelalterlicher deutscher Niederadel. Ein landschaftlicher Vergleich, Stuttgart 2003 (Monographien zur Geschichte des Mittelalters Bd. 52).

Aufsätze

  • Die Verträge von Langsdorf und die Beziehungsgeschichte zwischen dem Erzstift Mainz und Hessen im Spiegel der Mainzer Kanzleiüberlieferung des 14. Jahrhunderts. In: 750 Jahre Langsdorfer Verträge 1263/2013. Neugestaltung in der Mitte des Reiches. Hg. von Ursula Braasch-Schwersmann, Christine Reinle und Ulrich Ritzerfeld, Marburg 2013 (Untersuchungen und Materialien zur Verfassungs- und Landesgeschichte Bd. 30), S. 289-301.
  • Die Bedeutung von Burgen und Wehrkirchen für den niederen Adel. In: Ebernburg-Hefte 47 (2013), S. 11-28.
  • Einführung: Kommunikationsnetze des Ritteradels im Reich um 1500. In: Kommunikationsnetze des Ritteradels im Reich um 1500. Hg. von Joachim Schneider, Stuttgart 2012 (Geschichtliche Landeskunde Bd. 69), S. 1-13.
  • Der Begriff der Landschaft in historischer Perspektive. In: Landschaft(en). Begriffe – Formen - Implikationen. Hg. von Franz J. Felten / Harald Müller / Heidrun Ochs, Stuttgart 2012 (Geschichtliche Landeskunde Bd. 68), S. 9-24.
  • Die politische Rolle der Ritterschaft in Franken und Alt-Bayern um 1500 – Vergleichende Perspektiven. In: Der Vertrag von Ripen 1460 und die Anfänge der politischen Partizipation in Schleswig-Holstein, im Reich und in Nordeuropa. Hg. von Oliver Auge und Burkhard Büsing, Ostfildern 2012 (Kieler Historische Studien Bd. 43. zeit + geschichte Bd. 24), S. 351-372.
  • Die Ahnenprobe der Reichsburg und Ganerbschaft Friedberg in der Vormoderne – Überlieferung, Praxis und Funktion. In: Die Ahnenprobe in der Vormoderne. Selektion – Initiation – Repräsentation. Hg. von Elizabeth Harding und Michael Hecht, Münster 2011 (Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme. Schriftenreihe des Sonderforschungsbereichs 496 Bd. 37), S.209-232.
  • Ganerbschaften und Burgfrieden in der Frühen Neuzeit – Relikte oder funktionale Adaptionen? In: Adel in Hessen. Herrschaft, Selbstverständnis und Lebensführung vom 15. bis ins 20. Jahrhundert. Hg. von Eckart Conze, Alexander Jendorff und Heide Wunder, Marburg 2010 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen Bd. 70), S. 129-148.
  • Die Bünaus in der wettinischen Adelslandschaft des Spätmittelalters. Gesamtbelehnungen und Wappenführung als Elemente sozialer Strategien zwischen Kernfamilie und Gesamtgeschlecht. In: Die Familie von Bünau. Adelsherrschaften in Sachsen und Böhmen vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Hg. von Martina Schattkowsky, Leipzig 2008 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde Bd. 27), S. 167-190.
  • Fränkischer Adel in den Nachbar-Territorien. Zur Mobilität der Ritterschaft im 15. und 16. Jahrhundert. In: Frankens Städte und Territorien als Kulturdrehscheibe. Kommunikation in der Mitte Deutschlands. Hg. von Wolfgang Wüst, Ansbach 2008 (Mittelfränkische Studien Bd. 19), S. 32-55.
  • Deutsche Landesgeschichte im Wandel? Programmatik in überregionalen Bestandsaufnahmen seit etwa 1970 und künftige Entwicklungschancen. In: Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte 70 (2007), S. 33-55.
  • Kunz von Kaufungen in seinem sozialen Umfeld: Besitzverhältnisse, Verwandtschaft und Beziehungen zum regionalen Adel. In: Der Altenburger Prinzenraub 1455. Strukturen und Mentalitäten eines spätmittelalterlichen Konflikts. Hg. von Joachim Emig, Beucha 2007 (Veröffentlichung des Thüringischen Staatsarchives Altenburg / Schriften des Vereins für sächsische Landesgeschichte Bd. 9), S. 125-151.
  • Dynastengeschlechter zwischen Saale und Elbe vom 14. bis zum 16. Jahrhundert. Das Spannungsfeld von adliger Selbstbehauptung, Landesherrschaft und Reich. In: Neues Archiv für sächsische Geschichte 78 (2007), S. 1-26.
  • Zur Funktion von dynastischer Geschichtsschreibung und Totenmemoria im Niederadel um 1500: Der Fall Ehenheim. In: Wirtschaft – Gesellschaft – Mentalitäten. Festschrift zum 75. Geburtstag von Rolf Sprandel. Hg. von Hans-Peter Baum, Rainer Leng und Joachim Schneider, Stuttgart 2006 (Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Bd. 107), S. 307-334.
  • Die Wetterauer Ganerbenverbände im Zusammenhang landschaftlicher Adelseinungen und Hoforden. Zu einer vergleichenden Landesgeschichte des Reiches im späten Mittelalter. In: Zeitschrift für Historische Forschung, Bd. 31, 2004, S. 529-549.
  • Memorialkultur im Spätmittelalter. Formen und Funktionen. In: Tilman Riemenschneider. Werke seiner Glaubenswelt (Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Museum am Dom, Würzburg 2004). Hg. von Jürgen Lenssen, Regensburg 2004, S. 107-132.
  • Kleine Ehrbarmannen in Kursachsen. Adel zwischen Bauern, Bürgertum und landsässiger Ritterschaft. In: Zwischen Nicht-Adel und Adel. Hg. von Kurt Andermann und Peter Johanek, Stuttgart 2001 (Vorträge und Forschungen Bd. 53), S. 179-212.
  • Überregionale Integrationstendenzen im deutschen Niederadel. Zwei Briefzeitungen und die Adelseinungen der Hussitenzeit. In: Strukturen der Gesellschaft im Mittelalter. Interdisziplinäre Mediävistik in Würzburg. Hg. von Dieter Rödel und Joachim Schneider, Wiesbaden 1996, S. 115-140.
  • Spätmittelalterliche Adelsterminologie bei Hermann Korner, Andreas von Regensburg und seinen Übersetzern, Veit Arnpeck und Sigismund Meisterlin. In: Zweisprachige Geschichtsschreibung im spätmittelalterlichen Deutschland. Hg. von Rolf Sprandel. Wissenschaftliche Redaktion von Joachim Schneider, Wiesbaden 1993 (Wissensliteratur im Mittelalter Bd. 14), S. 385-428 (zusammen mit Helga Möhring-Müller und Dieter Rödel).

Examensarbeiten

  • Angie Hoffmann: "Ein freuntschafft und hinlich". Die Eheschließungen der Simmerner Pfalzgrafen Johann I. und Johann II. im Kontext spätmittelalterlicher Fürstenheiraten (Magisterarbeit 2013)
  • Gabriel Eggert: Bacharacher Amtsträger im 15. Jahrhundert (Magisterarbeit 2012)
  • Melina Höppner: Mainzer Burgen und Ministerialität im Rheingau im 12. und 13. Jahrhundert (Staatsexamensarbeit 2012)
  • Mike Sopp: Die von Köln – zwischen Adel und Nicht-Adel? (Magisterarbeit Universität Würzburg – derzeit laufend)
  • Jasna Müller: Die Mitgliedschaft der Reichsburg Friedberg im Jahr 1515 (Staatsexamensarbeit abgeschlossen 2010)
  • Philipp Pütz: Johann von Morschheim und sein Kopialbuch (Staatsexamensarbeit abgeschlossen 2010)
  • Sora Zuber: Die Bayer von Boppard und das Reich im 14. Und 15. Jahrhundert (Staatsexamensarbeit 2010)
  • Markus Frankl: Würzburger Vasallen und Diener im hohenzollerischen Schwanenorden. Adel zwischen Hochstift Würzburg und Markgraftum Ansbach (Magisterarbeit Würzburg 2005)