Die Päpste und die Einheit der Lateinischen Welt.

Das Renaissancepapsttum

Internationaler Kongress vom 03. bis 05. Dezember 2015

Tagungsort: Deutsches Historisches Institut Rom / Istituto Storico Germanico di Roma

Veranstalter: Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Reichs-Engelhorn-Museen Mannheim, Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. in Kooperation mit dem Deutschen Historischen Institut in Rom, dem Römischen Institut der Goerres-Gesselschaft und Roma nel Rinascimento

Das Interesse an der Geschichte des Papsttums und der Kurie ist in den letzten Jahren erheblich gewachsen. Dies gilt nicht zuletzt für das Papsttum der Renaissancezeit, das einerseits kulturelle Glanzleistungen initiiert und gefördert hat, andererseits aber die von vielen Zeitgenossen geforderten Kirchenreformen nicht auf den Weg brachte. An diesen Forschungen hatten und haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an deutschen Einrichtungen in Rom beachtlichen Anteil.
Das Deutsche Historische Institut (DHI) in Rom sowie das Römische Institut der Görres-Gesellschaft (RIGG) fungieren in diesen Traditionen als Orte der geplanten Tagung und zugleich als Kooperationspartner.

Die Veranstaltung hat sich zum Ziel gesetzt, die jüngsten Forschungen zu wichtigen Facetten des Themas zu präsentieren, zu reflektieren und Chancen für künftige Forschungen zu diskutieren. Beteiligt sind Vertreterinnen und Vertreter aus der Geschichtswissenschaft, der Kirchengeschichte, der Musikwissenschaft und der Kunstgeschichte. Der interdisziplinäre Charakter der Tagung ist von zentraler Bedeutung, da gerade die Begegnung und Auseinandersetzung unterschiedlicher fachhistorischer Traditionen neue Perspektiven eröffnen dürfte. In der Endphase der Lutherdekade und vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen um das Papstamt dürfte die Tagung über die Wissenschaft hinaus auf großes Interesse stoßen.
Rom wurde als Tagungsort nicht nur wegen der beiden genannten deutschen Forschungseinrichtungen gewählt. Das Papsttum etablierte sich im 15. Jahrhundert endgültig und bis heute in der sich zur Renaissanceresidenz wandelnden Stadt. Dieser Tagungsort ermöglicht auch im Rahmen eines abschließenden Konzertes in ganz besonderer Weise anschauliche und intensive Auseinandersetzungen mit dem Thema.

Die Tagung dient zusammen mit einer bereits 2014 durchgeführten Überblickstagung zur Papstgeschichte in Mannheim zugleich der wissenschaftlichen Vorbereitung einer großen internationalen Ausstellung: "Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt. Antike - Mittelalter - Renaissance." Sie steht unter dem Patronat von Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert und Seiner Eminenz Kurt Kardinal Koch. Die Ausstellung wird in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim vom 21. 05. 2017 bis 01. 11. 2017 und anschließend vom Dezember 2017 bis Frühjahr 2018 im Vatikan gezeigt. Im Jahre 2017 jähren sich Luthers Thesen und der Beginn der Reformation zum 500. Mal. Bevor Katholiken und Protestanten getrennte Wege gingen, verbanden sie anderthalb Jahrtausende gemeinsame Geschichte. Mit zentralen Themen dieser gemeinsamen Geschichte beschäftigen sich die Ausstellung sowie nach der Mannheimer Tagung auch die in Rom geplante Veranstaltung.

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Tagungsprogramm

Donnerstag, 3.12.2015 (DHI in Rom)

14.00 Eröffnung
Grußworte: Martin Baumeister (Rom), Annette Schavan (Rom), Msgr Matthias Türk (Rom)

Einführung ins Programm: Michael Matheus (Mainz)

Eröffnungsvortrag:
14.45 - 15.15 Klaus Herbers (Erlangen)
Das Papsttum und die Öffnung in die Welt

Sektion I: Kunst am römischen Renaissancehof
Moderation: Sybille Ebert-Schifferer (Rom)

15.15 - 15.45 Arnold Nesselrath (Rom)
Bildgeschichte - Geschichtsbilder

15.45 - 16.15 Johannes Röll (Rom)
Die Grabdenkmäler der Päpste

16.15 - 16.45 Diskussion

16.45 - 17.15 Adalbert Roth (Rom)
Musik und Zeremoniell am päpstlichen Hof im 15. Jahrhundert

17.15 - 17.45 Diskussion

Freitag, 4.12.2015 (DHI Rom)

Sektion II: Papstfinanz
Moderation: Roberto Rusconi (Rom)

9.00-9.30 Luciano Palermo (Rom/Viterbo)
Finanze pontificie e riforma della Chiesa nel Rinascimento

9.30-10.00 Andreas Rehberg (Rom)
Geistliche Gnaden aus Rom. Anmerkungen zum päpstlichen Ablasswesen um 1500

10.00-10.30 Diskussion

10.30-11.00 Pause

Sektion III: Renaissancekultur und Kurie
Moderation: Gert Melville (Dresden)

11.00-11.30 Richard Sherr (Northampton)
A Nice Job if You Can Get it: The Papal Singers in the Ceremony and Liturgy of the Papal Court in the 16th Century

11.30-12.00 Claudia Märtl (München)
Kurie und materielle Kultur

12.00-12.30 Birgit Studt (Freiburg)
Humanisten an der Kurie

12.30-13.00 Diskussion

13.00-14.30 Mittagspause

Sektion IV: Rom als Renaissancestadt
Moderation: Massimo Miglio (Rom)

14.30-15.00 Arnold Esch (Rom)
Der Hof und die Stadt der Frührenaissance unter wirtschaftlicher Perspektive

15.00-15.30 Anna Esposito (Rom)
I papi e Roma: cittadini, forestieri e istituzioni

15.30-16.00 Anna Modigliani (Rom/Viterbo) I papi e Roma: strategie urbane e uso degli spazi pubblici

16.00-16.30 Diskussion

Samstag, 5.12.2015 (Campo Santo Teutonico)

9.00 Uhr Grußwort: Stefan Heid (Rom)

Sektion V: Traditionen, Brüche, Transformationen
Moderation: Harald Müller (Aachen)

9.15-9.45 Johannes Helmrath (Berlin)
Konzilien und Konziliarismus

9.45-10.15 Michael Matheus (Mainz)
Kritische Papst- und Romwahrnehmung in der Renaissance

10.14-10.45 Volker Leppin (Tübingen)
Der päpstliche Primat im 15. und beginnenden 16. Jahrhundert

10.45-11.15 Pause

Moderation: Ludwig Schmugge (Zürich, Rom)

11.15-11.45 Kurt Kardinal Koch (Rom) Das Papstamt des Bischofs von Rom

11.45-12.15 Diskussion

12.15-15.00 Mittagspause

15.00-15.15 Bernd Schneidmüller (Heidelberg) Résumé

15.15-16.30 Round Table: Die Päpste der Renaissance

Volker Leppin (Tübingen), Christoph Strohm (Heidelberg), Günther Wassilowsky (Innsbruck), Rainer Berndt SJ (Frankfurt)

16.30-17.00 Diskussion

17.00-17.15 Stefan Weinfurter (Heidelberg) Schlussworte

18.30 Campo Santo Teutonico: Konzert
Barock Vokal: Musikpflege am päpstlichen Hof (Claudia Eder, Klaus Pietschmann, Mainz)