Mittelalterliches Prozessschriftgut und seine Auswertungsmöglichkeiten
In Kooperation mit der Abteilung II des Historischen Seminars und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde
4. Juli 2008
Die Praxis der Gerichtsbarkeit findet zurzeit bei Historikern und Juristen verstärktes Interesse. Dabei stehen zwangsläufig die städtischen Quellen im Zentrum. Mittelalterliche Gerichtsbücher aus dem dörflichen Bereich sind dagegen bisher weder in größerem Stil erfasst noch umfassend untersucht worden. Aus Ingelheim sind fast 20 Gerichtsbücher erhalten, die einen Zeitraum von mehr als einem Jahrhundert (1387-1534) abdecken, im Gegensatz zu den (weitgehend vernichteten) Ingelheimer Oberhofprotokollen aber kaum bekannt sind. Sie geben einen tiefen Einblick in Streitigkeiten im ländlichen Bereich, Aufgaben und Funktion eines Niedergerichts und das alltägliche Leben im Dorf.
Durch die Tagung wurde eine geplante Teiledition der Haderbücher wissenschaftlich vorbereitet. Dazu wurden die ländlichen Rechtsquellen interdisziplinär - aus juristischer, historischer und sprachgeschichtlicher Sicht - untersucht.
Den Tagungsbericht finden Sie in der rechten Spalte.
Ein Editionsprojekt soll Teile der Ingelheimer Haderbücher, die Aufzeichnungen des Schreibers des Ingelheimer Niedergerichts, im Druck zugänglich machen. Hier können Sie sich über das Projekt informieren, das in Kooperation mit dem Institut für geschichtliche Landeskunde bearbeitet wird.