Äußere Bindung und innere Ordnung. Das Altmünsterkloster in Mainz in seiner Geschichte und Verfassung von den Anfängen bis zum Ende des 14. Jahrhunderts. Mit Urkundenbuch.
Die Arbeit konzentriert sich in ihrem darstellenden ersten Teil auf die Geschichte sowie die innere und äußere Verfassung des monasterium Altmünster. Die Gründung durch die thüringische Adelige Bilihilt erstreckte sich sicher über einen längeren Zeitraum und wurde höchstwahrscheinlich im Jahr 734 abgeschlossen. Über die ersten Jahrhunderte seiner Geschichte hinweg dürfte Altmünster wengistens zeitweilig die Benediktsregel befolgt haben, wenn sich auch Elemente starker Verstiftung finden. Im Rahmen des Reformprogramms des Mainzer Erzbischofs Sigfrid von Eppstein wurde die Gemeinschaft in den 30er Jahren des 13. Jahrhunderts reformiert und 1243 in den Zisterzienserorden inkorporiert, dem Altmünster bis zu seiner Auflösung im Jahr 1781 angehörte.
Über die Zusammensetzung des Konvents der Frühzeit lassen sich kaum Feststellungen treffen. Eine führende Rolle des Adels läßt sich spätestens für das 11. und 12. Jahrhundert vermuten, ist aber auch für den Zeitraum zuvor nicht unwahrscheinlich. In den darauffolgenden Jahrhunderten übernahm offenbar zunächst der Niederadel, seit dem 14. Jahrhundert das Mainzer Patriziat diese Rolle. Keinesfalls läßt sich jedoch ständische Exklusivität feststellen. Auch in der familia Altmünsters sind nicht nur eine Vielzahl verschiedener Anbindungsformen, sondern auch Angehörige verschiedener sozialer Gruppen vertreten. Eine Untersuchung einzelner Familienverbände des Niederadels und des städtischen Patriziats und ihrer Beziehungen zu Altmünster illustriert exemplarisch das vielfältige Netzwerk, in das das Kloster eingebunden war, von dem es beeinflußt wurde, das es aber auch seinerseits nutzte.
Den zweiten Hauptteil der Arbeit bildet eine Edition der Urkunden des ehemaligen Klosterarchivs bis zum Jahr 1400. Da Altmünsters Archivalien ebenso wie die von Reichklara und der Kartause zunächst durch die Auflösung in andere Hände kamen und später wie die anderer geistlicher Institutionen durch die Wirren der Franzosenzeit noch weiter zerstreut wurden, andererseits aber, wenn auch heute in verschiedenen Archiven, in vergleichsweise großer Zahl erhalten sind, erscheint es sinnvoll, der Forschung hiermit zumindest für eine Institution einen einigermaßen vollständigen Bestand an die Hand zu geben.