Der Begriff der Landschaft in der landeshistorischen Forschung

Konzeptionen im interdisziplinären Austausch

Organisation: Dr. Heidrun Ochs (Mainz) und Prof. Dr. Harald Müller (Aachen)

20./21. November 2008

Landschaft ist, sie wird geformt und sie wird wahrgenommen und dargestellt. In diese vier Aspekte zerfällt der Begriff der Landschaft geradezu, wenn man versucht, seinen Inhalt präziser zu bestimmen. Er fächert sich auf in die ursprüngliche Naturlandschaft und die von Menschenhand geformte Kulturlandschaft. Die Forschung unterschiedlicher Fachrichtungen nutzt den Landschaftsbegriff bereitwillig. Die Bandbreite der Inhalte, die sich hinter dem Etikett Landschaft verbergen, ist beachtlich und erschwert eine präzise Kommunikation erheblich. Im Vorfeld eines Antrags zur Einrichtung eines Sonderforschungsbereichs der DFG, der das obere Mittelrheintal zum Gegenstand haben soll, offenbarte sich deutlich ein interdisziplinärer Klärungsbedarf.

Den Versuch einer Klärung haben Vertreter der physischen und der Kulturgeographie, der Kulturanthropologie, der Archäologie, der Kunstgeschichte, der Sprachwissenschaft und der Landesgeschichte im Rahmen einer zweitägigen Tagung an der Johannes-Gutenberg-Universität unternommen, die vom Arbeitsbereich Mittlere und Neuere Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte initiiert wurde. Der Landschaftsbegriff wurde aus der Perspektive der einzelnen Wissenschaften vorgestellt, wobei sowohl Überschneidungen als auch Divergenzen deutlich wurden und zu angeregten Diskussionen führten. Insgesamt allerdings, so der Konsens, überwiegen die positiven Aspekte der Verwendung des Landschaftsbegriffs, gerade wegen seiner Bedeutung für alle genannten Fächer.

Einen ausführlichen Tagungsbericht finden Sie in der rechten Spalte.